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Das Hochstift Bamberg

Das Hochstift Bamberg bildet im Unterschied zum Erzbistum Bamberg die weltliche Macht ab. Dem Hochstift stand ein Fürstbischof vor, der die Herrschaftsansprüche durchsetzte.

Das Hochstift Bamberg entwickelte sich bis ins 14. Jahrhundert aus einer Summe von Hochgerichtssprengeln (Fraisch) des Radenzgaues und der angrenzenden Gaugrafschaften sowie heimgefallenen Vogteien.

Es umfasste in etwa knapp die Hälfte der Diözese und reichte im Westen in das Würzburger Diözesangebiet.

Der Ausbau des Territoriums wurde durch die Finanzkraft des Bistums und das Aussterben hochfreier Geschlechter ermöglicht. Das Hochstift Bamberg war kein geschlossenes Territorium. Seit dem Aufstieg des Stiftsadels in Reichsritterschaft im 16. Jahrhundert war es von zahlreichen, oft protestantischen ritterschaftlichen Herrschaften durchsetzt. Über die 1759 verkauften Besitzungen in Kärnten konnte Bamberg keine Reichsunmittelbarkeit ausbilden. 1802/03 wurde das Hochstift säkularisiert und fiel an das Königreich Bayern.

Am Grenzstein repräsentiert das oberhalb des Wappens eingebrachte Schwert die Blutgerichtsbarkeit (Fraisch), das unter dem Wappen sichtbare Hifthorn steht für das höhere Jagdrecht.

Auf der Nürnberger Seite sieht man das kleine Stadtwappen der Stadt Nürnberg, auf der Seite des Hochstifts Bamberg befindet sich das Wappen des Adelsgeschlechts "derer von Gebsattel".

Zum Vertragszeitpunkt, dem 22.02.1607, hatte Johann Philipp von Gebsattel das Amt des Fürstbischofs inne und nutzte diese Möglichkeit sein Familienwappen hier einzubringen.

Johann Philipp von Gebsattel (* 13. Mai 1555; † 26. Juni 1609) war von 1599 bis zu seinem Tode 1609 Fürstbischof des Hochstiftes Bamberg.

Johann Philipp von Gebsattel stammte aus der fränkischen reichsfreien Adelsfamilie derer von Gebsattel. Der namensgebende Ort Gebsattel ist heute eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

In der Regierungszeit von Papst Clemens VIII. und Kaiser Rudolf II. wurde er 1599 zum Bischof gewählt. Er baute die Giechburg um 1600 zu ihrer beachtlichen Größe aus.[1]Damit entstand aus einer Burgruine eine späte Höhenburg, die den Ansprüchen der Wehrhaftigkeit einer zeitgemäßen Burg nicht mehr entsprach und besser als ein Renaissanceschloss zu bezeichnen war. Weitere monumentale Bautätigkeiten begann er mit der späteren Neuen Residenz in Bamberg.

Er galt bereits zu seiner Zeit als umstritten. Man sagt ihm einen gewissen dekadenten Lebensstil, zum Beispiel das Konkubinat, nach und eine damit verbundene Vernachlässigung seiner Pflichten als Bischof.. Er trat zumindest nicht in die Fußstapfen seiner Vorgänger, die energische Vertreter der Gegenreformation waren.

 

Grabdenkmal Johann Philipp von Gebsattels in der Michaelskirche

Sein Grabdenkmal befindet sich seit der Stilrestaurierung des Domes von Bamberg in der Michaelskirche im linken Seitenschiff (siehe auch Kloster Michelsberg).

Die Geschichte des Hochstifts Bamberg

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hochstift_Bamberg

Gründung des Bistums

Graf Heinrich von Schweinfurt unterstützte den ostfränkischen König Heinrich II. bei der Königswahl 1002 und bekam dafür die Herzogswürde zugesagt. Nach der Wahl löste jedoch Heinrich II. das Versprechen nicht ein. Daraufhin kam es 1003 zur Schweinfurter Fehde. Heinrich von Schweinfurt unterlag und verlor seine dominierende Stellung im heutigen Nordbayern, worauf die Königshöfe Rangau, Volkfeld und Radenzgau den Kern des neuen Bistum Bambergs bildeten, das unmittelbar darauf Heinrich II. stiftete und das 1007 von Papst Johannes XVIII. (1004–1009) bestätigt wurde.

In weltlichen Angelegenheiten stand es unter dem besonderen Schutz des deutschen Königs, in geistlichen unter dem des Papstes. Von den 62 Bischöfen war der erste der Kanzler Heinrichs II., Eberhard, 1007–1040, der zweite, Suidger, wurde 1046 als Clemens II. Papst. Der sechste, Hermann, förderte die Stiftung der Benediktinerabtei Banz durch die Gräfin Alberada (1071), gründete 1073 das Augustinerstift St. Jakob zu Bamberg, wurde später wegen Simonie und Verschwendung beim Papst angeklagt und 1075 abgesetzt. Sein Nachfolger Rupert († 1102) wurde, weil er sich 1076 auf der Reichsversammlung zu Worms gegen Gregor VII. erklärt hatte, mit dem Bann belegt, später aber losgesprochen und wieder eingesetzt. Der achte Bischof, Otto I. von Mistelbach (1102–1139) war der berühmte Apostel der Pommern 1124, starb 1139 und wurde 1189 heiliggesprochen. Von da an wurden die Bischöfe vom Domkapitel gewählt, obgleich die Kaiser bis 1398 das Ernennungsrecht beanspruchten. Der 15. Bischof, Graf Ekbert von Andechs (1203–1237), war Gegner König Philipps und geriet 1208 in den Verdacht, mit der Ermordung Philipps durch Otto von Wittelsbach einverstanden gewesen zu sein. Er flüchtete zu seinem Schwager, König Andreas von Ungarn, wurde seiner bischöflichen Würde entsetzt, geächtet und erst 1214 wieder eingesetzt. Sein zweiter Nachfolger, Poppo, Sohn des Markgrafen Berchtold III. von Istrien, wurde 1242 wegen Vergeudung der Kirchengüter und anderer Vergehen von Kaiser Friedrich II. entsetzt.

Entstehung des Hochstifts

Heinrich I. von Bilversheim (1242–1257) erlangte zuerst besondere Hoheitsrechte und von Kaiser Friedrich II. den Titel eines Fürstbischofs. Ab 1251 wurde die Altenburg Bischofssitz. Der 30. Bischof, Lamprecht von Brunn (1374–1398), Kanzler Kaiser Karls IV., führte neue Abgaben ein, namentlich den Bierpfennig, der noch nach Jahrhunderten der Lambertiner hieß. 1390 erwarb er, nach langer Anwartschaft, die Giechburg, welche bis zur Säkularisation im Besitz des Hochstifts blieb. Friedrich III. von Aufseß (1421–1431) legte teils wegen des Hussitenkriegs, teils wegen der Begünstigung der bambergischen Bürger durch Kaiser Siegismund 1431 die Regierung nieder und starb 1440. Philipp von Henneberg (1475–1487) errichtete die Alte Hofhaltung an der Stelle der Pfalz Kaiser Heinrichs II., nahm 1476/79 umfangreiche Erweiterungen an der Burg Veldenstein und der Festung Rosenberg vor, vertrieb die Juden aus Bamberg und sammelte große Schätze, die seinem Nachfolger Heinrich III. Groß von Trockau (1487–1501) in dessen Kämpfen gegen den Markgrafen Kasimir von Brandenburg sehr zustattenkamen.

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